Linde GmbH Grundsatzerklärung (LkSG)
gemäß Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

1. Einleitung

Die Linde GmbH unterliegt dem Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und veröffentlicht diese Grundsatzerklärung für sich und ihre Tochtergesellschaften, auf die ein bestimmender Einfluss ausgeübt wird und die im Folgenden als Linde bezeichnet werden. Die Linde GmbH ist ein Unternehmen, das zur Linde plc gehört. Daher gelten die Corporate Policies der Linde plc auch für die Linde GmbH und die genannten Tochtergesellschaften.

Compliance liegt in der Verantwortung eines jeden Mitarbeiters von Linde. Integrität ist einer unserer Grundwerte, und unser Ruf für kompromissloses ethisches Verhalten ist ein Grundpfeiler des Unternehmens. Wir sind stets bestrebt, unsere Ziele auf ethische Weise zu erreichen, sowohl am als auch außerhalb des Arbeitsplatzes, und dies mit höchster Integrität. Wir erwarten einen transparenten und respektvollen Umgang zwischen Management, Mitarbeitern und unseren Geschäftspartnern, der mit unserem Code of Business Integrity im Einklang steht.

Der Code of Business Integrity basiert auf den folgenden fünf Grundwerten, denen sich unser Unternehmen verpflichtet fühlt und an die unser Handeln gebunden ist:

  • Sicherheit
  • Integrität
  • Gemeinschaft
  • Inklusion
  • Verantwortlichkeit

Alle Geschäfte des Unternehmens mit Lieferanten und Kunden beruhen auf Fairness, Ehrlichkeit, Rechtmäßigkeit, Sicherheit, Umweltverträglichkeit und sozialem Bewusstsein. Die gleichen hohen Standards erwarten wir auch von unseren Lieferanten. Die Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt sehen wir daher als übergreifende Verpflichtung entlang der gesamten Lieferkette. Als Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen sind wir bestrebt, gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern in der Lieferkette die Menschen- und Umweltrechte zu stärken und Verstöße gegen diese Rechte zu verhindern.

2. Menschenrechte und Umweltverantwortung in der Lieferkette
Linde plc hat eine Human Rights Policy verabschiedet, die im Internet unter www.linde.com veröffentlicht ist. Sowohl unser globaler Code of Business Integrity als auch der Linde Supplier Code of Conduct beziehen sich direkt auf die Linde Human Rights Policy.

Das Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz (LkSG) nennt in § 2 Abs. 2 folgende Anforderungen an die Einhaltung der Menschenrechte:

  • Verbot von Kinderarbeit,
  • Verbot von Kinderprostitution und Kinderpornographie,
  • Verbot von Sklaverei und Zwangsarbeit,
  • Verbot der Missachtung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Verbot der Missachtung der Vereinigungsfreiheit,
    Gewährleistung von Gleichbehandlung und Chancengleichheit,
  • Verbot der Vorenthaltung eines angemessenen Lohns,
  • Verbot der Verursachung von schädlichen Bodenveränderungen,
  • Verbot der Verursachung von schädlichen Bodenveränderungen,Wasserverschmutzung,Luftverschmutzung,schädlichen Lärmemissionen oder übermäßigem Wasserverbrauch,
  • Verbot betriebsbedingter Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit gemäß § 2 Abs. Nr. 9 LkSG,
  • Verbot der Entziehung natürlicher Ressourcen gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 10 LkSG und
  • Verbot des Einsatzes von Sicherheitskräften gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 11 LkSG 2 Nr. 11 LkSG.

Die Verpflichtung von Linde auf diese Anforderungen sind in der Linde Human Rights Policy, dem Linde Code of Business Integrity und den Global Diversity and Inclusion Guidelines von Linde sowie in der Health, Safety & Environment Policy und der Linde Conflict-Free Materials Supply Policy niedergelegt.

Neben der Health, Safety & Environment Policy hat Linde weitere wichtige Positionen in sog. Statements zu spezifischen Sicherheits- und Umweltaspekten zusammengefasst. Zu nennen sind hier die folgenden Dokumente:

Die vorliegende Grundsatzerklärung ist eine Ergänzung zum Linde Code of Business Integrity und ersetzt nicht die lokalen rechtlichen Vorgaben oder geltenden Gesetze und Vorschriften. Linde ist bestrebt, internationale Standards zu fördern, ohne dabei in Konflikt mit lokalen Gesetzen zu treten.

Wir erwarten von unseren Lieferanten, die eine entscheidende Rolle für Lindes Geschäftstätigkeit und die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen für unsere Kunden spielen, dass sie die in den Corporate Policies von Linde dargelegten Grundsätze einhalten. Diese Erwartung wird auch im Linde Supplier Code of Conduct als Voraussetzung für die Zusammenarbeit an unsere Lieferanten gerichtet. Die Handlungen und Geschäftspraktiken unserer Lieferanten wirken sich auch auf Linde aus. Daher wird von ihnen erwartet, dass sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und in einer Weise zu handeln, die mit den Werten von Linde und den im Code of Business Integrity und in dieser Grundsatzerklärung dargelegten Prinzipien übereinstimmt.

Durch unsere Corporate Policies und gezielte Schulungen wird das Bewusstsein für die Sorgfaltspflichten von Unternehmen in Bezug auf die Menschenrechte entlang der Lieferkette geschärft. Davon versprechen wir uns, eine entsprechende Haltung der Akteure, die sich letztlich in den erwünschten Verhaltensweisen manifestiert. Wie die Corporate Policies ist auch der Inhalt dieser Grundsatzerklärung für unsere Mitarbeiter und Geschäftspartner über das Intranet oder über www.linde.com zugänglich.

3. Grundsätzlicher Rahmen für das Risikomanagement

Linde steuert Risiken jeden Tag, indem es seine Grundwerte auf verschiedene Weise proaktiv umsetzt, unter anderem durch Corporate Policies, die das Engagement für Menschenrechte, Umweltschutz, Sicherheit und soziales Bewusstsein demonstrieren, wie im Folgenden näher erläutert. Der grundsätzliche Rahmen für das Risikomanagement besteht aus dem Befolgen von Sorgfaltspflichten sowie aus Präventions- und Abhilfemaßnahmen.

Die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten des Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), die zum Teil auch in den United Nations Guiding Principles on Business and Human Rights verankert sind, sind auch bei Linde etabliert und auf die spezifischen Anforderungen des LkSG abgestimmt. Linde verfügt über umfangreiche Compliance-Maßnahmen, um der Verantwortung zum Schutz der Menschenrechte entlang der Lieferkette gerecht zu werden.

Bei Linde haben die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, Geschäftspartner und der Gesellschaft höchste Priorität. Die Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit der Menschen ist ebenso elementar wie der Schutz der Menschenrechte. Dies gilt sowohl für die Produktion und den Vertrieb von Industriegasen als auch für die Planung und den Bau von verfahrenstechnischen Anlagen sowie für alle Betriebsabläufe. Alle Mitarbeiter und Auftragnehmer vor Ort sind verpflichtet, die Linde Safety, Health, Environment and Quality Policy einzuhalten.

Unsere Compliance-Kultur wird durch regelmäßige Schulungen, Sicherheitseinweisun­gen, Corporate Policies und vertragliche Vereinbarungen mit Partnern untermauert. Diese Kultur der Sicherheit und des Wohlbefindens manifestiert sich in dem folgenden Satz: "Beginne eine Tätigkeit nur, wenn du sie sicher ausführen kannst."

Zu den wesentlichen Bestandteilen des Linde Supplier Code of Conduct gehören die Menschenrechte und der Umweltschutz. Linde verpflichtet seine Lieferanten zu dessen Einhaltung im Rahmen der Lieferantenfreigabe (bei neuen Lieferanten) sowie im Vergabe- und Vertragsverhandlungsprozess (bei etablierten Lieferanten). Darüber hinaus wird erwartet, dass die Lieferanten von Linde ihrerseits vergleichbare Standards auf ihre Zulieferer anwenden und somit die Verpflichtungen in der Lieferkette weitergeben.

Für zu beschaffende Ausrüstungen und Güter, die potenziell Konfliktmineralien (Zinn, Tantal, Wolfram, Gold) enthalten, hat Linde einen systematischen Due-Diligence-Prozess für die Lieferkette eingerichtet, der jährlich durchlaufen und abgeschlossen wird. Die jährliche Berichterstattung wird von der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) gefordert und ist öffentlich zugänglich.

Darüber hinaus sind wir bestrebt, durch strukturierte und dokumentierte Risikobewertungen in unserer eigenen Geschäftstätigkeit, in der Lieferkette und in Bezug auf unsere Produkte und Dienstleistungen Risiken und deren spezifischen Bezug zu unserem Unternehmen schrittweise zu reduzieren.

Linde führt jährlich eine Risikoanalyse für Länder, in denen Waren und Dienstleistungen beschafft werden, sowie für alle Material- und Dienstleistungskategorien hinsichtlich der im Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz geforderten Kriterien durch. Damit wird sichergestellt, dass neben anlassbezogenen Analysen auch abstrakte Risikofelder für eine vertiefte spezifische Risikoanalyse ermittelt werden. Diese spezifische Analyse wird ebenfalls jährlich durchgeführt und dient dazu, erkannte abstrakte Risiken bei ausgewählten Lieferanten sowie bei Tochtergesellschaften des eigenen Geschäftsbereichs, zu untersuchen. Im Idealfall können detaillierte Informationen, wie Selbstauskünfte oder Nachweise, genutzt werden, um Risiken als unwahrscheinlich einzustufen. Andernfalls werden angemessene und wirksame Abhilfemaßnahmen ergriffen.

Linde hat eine Compliance-Organisation eingerichtet, die gemeinsam mit dem Management sicherstellt, dass die Einhaltung von Corporate Policies, Standards und Gesetzen in den weltweiten Geschäftseinheiten überprüft und Verstöße durch geeignete organisatorische Maßnahmen behoben werden.

Darüber hinaus hat die Linde GmbH einen Menschenrechtsbeauftragten ernannt, der insbesondere das Risikomanagement nach dem Supply Chain Due Diligence-Gesetz koordiniert und als zentraler Ansprechpartner im Unternehmen fungiert sowie die Informationen über Vorfälle aus der Lieferkette überwacht. Der Menschenrechtsbeauftragte gehört der Compliance-Organisation des Unternehmens an.

4. Präventionsmaßnahmen

In Übereinstimmung mit dem Linde Code of Business Integrity unterhält Linde ein System von Verfahren zur Einhaltung der geltenden Vorschriften. Das Unternehmen ist dem Schutz der Menschenrechte und dem Umweltschutz verpflichtet. Die Maßnahmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in der Lieferkette beinhalten eine Vielzahl von Schritten, die Linde unternimmt. Wir sind davon überzeugt, dass eine klare Haltung zu Menschenrechten und Umweltstandards fest im Unternehmen verankert sein muss. Dies stellen wir durch Grundwerte sicher, die Teil der Unternehmenskultur sind und die von unseren Mitarbeitern verinnerlicht und damit täglich gelebt werden. Eine klare Haltung ist die Voraussetzung für ethisches Verhalten. Linde hat diese Grundsätze in seinen Corporate Policies verankert. Diese Corporate Policies werden regelmäßig aktualisiert, und es werden Schulungen durchgeführt.

Das Unternehmen wählt seine Geschäftspartner sorgfältig auf der Grundlage von Leistung und eines Due-Diligence-Verfahrens aus. Wir erwarten, dass Geschäftspartner, mit denen Linde zusammenarbeitet, vergleichbar hohe Standards anwenden und sich zu deren Einhaltung verpflichten. Dies wird durch die Verankerung des Linde Supplier Code of Conduct als Grundlage der Geschäftsbeziehungen sichergestellt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Lieferantenfreigabe oder bei der Anbahnung von Verträgen im Einzelfall liefer- und rohstoffbezogene Details geprüft, um Risiken zu minimieren. Ein Beispiel sind sicherheitsrelevante Prüfungen, die der Sicherheit und Gesundheit aller dienen, die für und mit Linde arbeiten.

Das beschriebene Risikomanagement dient auch der Prävention und sensibilisiert die Akteure im eigenen Geschäftsbereich sowie die Geschäftspartner in der Lieferkette.

5. Abhilfemaßnahmen

Jeder Mitarbeiter von Linde ist für die Einhaltung und Aufrechterhaltung dieser Standards verantwortlich und hat dafür Sorge zu tragen, dass Bedenken adressiert werden. Linde ergreift proaktive Maßnahmen, um die Einhaltung der Standards zu überprüfen, beispielsweise durch Audits vor Ort, und um gegebenenfalls wirksame Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Dieser Ansatz wird in Bezug auf die Ergebnisse der jährlichen abstrakten und spezifischen Risikoanalyse entsprechend verfolgt.

6. Beschwerdeverfahren

Mitarbeiter, die Fragen im Zusammenhang mit dieser Grundsatzerklärung, den Corporate Policies oder zu einer Menschenrechtsangelegenheit in der Lieferkette haben, können sich an ihren Vorgesetzten, den Compliance-Beauftragten oder die Rechtsabteilung wenden. Eine wichtige Säule des Compliance-Programms des Unternehmens ist die Linde Integrity Line, ein globales Meldesystem. Sie ermöglicht es Mitarbeitern und externen Stakeholdern, Bedenken über mutmaßliche Verstöße gegen diese und andere Corporate Policies per E-Mail an integrity@linde.com, per Telefon oder per Post zu äußern, auf Wunsch auch anonym. Hierzu sei auch auf den Code of Business Integrity verwiesen. Linde verbietet jegliche Form von Vergeltungsmaßnahmen gegen Personen, die in gutem Glauben einen Verstoß gegen diese Grundsatzerklärung, den Code of Business Integrity oder eine andere Corporate Policy melden.

7. Berichtspflichten

Wir kommen den Berichtspflichten gemäß dem Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz nach und veröffentlichen die Berichte auf unserer Website unter www.linde.com.

8. Überprüfung

Die Wirksamkeit des Risikomanagements, der Präventionsmaßnahmen, des Beschwerdeverfahrens und die Wirksamkeit von Abhilfemaßnahmen werden anlassbezogen, sowie gemäß den gesetzlichen Anforderungen überprüft.

9. Datum der Veröffentlichung

Pullach im Juli 2023, die Geschäftsführer der Linde GmbH